Veganshop Tofulino Winterthur: Aus grün wird braun

Was die Corona-Massnahmen bei Menschen bewirkt hat, wurde uns in den vergangenen Monaten schonungslos aufgezeigt. Über Hamsterkäufe von unnötigen Produkten wie WC-Papier, bis zu totaler Ignoranz der Gefährlichkeit des Virus war alles dabei. Während die Bonzen und Gewerbeverbände, unterstützt von den bekannten rechten Poltergeistern auf die schnellstmögliche Lockerungen der Massnahmen pochten um ihre Taschen wieder zu füllen, liess man hunderte ja tausende Menschen an den Grenzen unter schlimmsten Bedingungen alleine. Aber auch in der Schweiz offenbarte sich die zwei Klassengesellschaft wie schon lange nicht mehr. Arbeiter*innen auf den Baustellen, im Caresektor sowie im Detailhandel schufteten teilweise unter erschwerten Bedingungen (und immer mit dem Risiko sich anzustecken) zum Wohle des Profits einiger weniger weiter.

Nicht lange liessen die krudesten Verschwörungstheoretiker*innen auf sich warten, um mit ihrem braune Brunz die Gunst der Stunde zu nutzen und Kapital daraus zu schlagen. Einer dieser rechten Aluhut-Krieger ist der deutsche Attila Hildmann. Berühmt geworden durch seinen veganen Lebensstil, sowie  solche Kochbücher und Produkte, schaffte er es in diverse TV-Shows. 2017 eröffnete er in Berlin einen eigenen Imbiss. Im selben Jahr wurde er ausserdem aufgrund seines exzentrischen und cholerischen Verhaltens von einem Berliner Stadtmagazin zum peinlichsten Berliner 2017 gewählt. In Deutschland ist er aktuell einer der Anführer dieser rechten Coronarebellen und bedient die ganze Palette von Antisemitismus über Fremdenfeindlichkeit bis zu Bürgerkriegsfantasien.

Doch warum schafft es dieser braune Knallfrosch in unsere Antifa-Winti-Gossip Rubrik?

Tja, unsere geliebte Stadt, oder besser gesagt deren Bewohnende, geben sich gegen aussen bekanntlich gerne als linke-rotgrün-versiffte-familiäre-Kulturstädter*innen. In einem solchen Biotop, wo man nicht durch die Stadt gehen kann, ohne jemanden zu kennen, nimmt man es dann halt auch mal nicht so genau mit dem Wörtchen “links”. Vegan, ethisch und ökologisch, dass ist doch eine super Sache! So könnte es tönen würde man die Internetseite vom Tofulino oder den Laden einer/einem* Durschnitts Winti zeigen. Denn mit diesen drei Prädikaten bewirbt der Laden sich und seine Produkte. Bei einem Besuch dieser Woche, mussten wir jedoch feststellen, dass dieser Laden nicht gerade durch ethisches Handeln überzeugt. Während diverse deutsche Kaufhäuser die Produkte von Attila Hildmann aus ihrem Sortiment nahmen, sind im Tofulino all seine Kochbücher zu finden. Darauf angesprochen, warum sie diese Kochbücher noch verkaufe, antwortete die Frau im Laden folgendes: Sie sehe es genau gleich wie Hildmann, und sie finde es eine Frechheit wie solche Menschen behandelt werden, welche die Wahrheit sagen. Rapunzel-Produkte nehme sie daher auch nicht aus dem Sortiment. Was er für die vegane Szene gemacht hat sei mehr als alle anderen Typen da draussen (damit meinte sie Tierrechtsschützer*innen, Köche, Aktivist*innen etc.)
In ziemlich aggresivem und zornigem Ton belehrte sie uns dann noch, dass die Massnahmen gegen Corona nur der Versuch sei die Menschheit zu spalten. Dabei liessen wir es nicht beruhen und fragten nach, was sie denn von Hildmanns Hitler-Zitat hält (“Adolf Hitler sei ein Segen für Deutschland im Vergleich zu Merkel, dieser Kommunistin!“). Ihre Antwort wenig überraschend im Verschwörungslevel 8/10: ” Man solle aufhören Menschen wie ihn zu diffamieren. Man solle erst darüber reden, wenn man ganz genau weiss um was es geht. Wir sprechen uns noch einmal in 5-6 Monaten dann sehen wir was passiert ist.”

Tja, wir denken nicht, dass wir uns in 5-6 Monaten nochmals sprechen, denn um sich vegan zu ernähren gibt es zum Glück noch andere Optionen in Winterthur. Dies uns gleichzutun raten wir doch auch allen anderen Menschen die sich vegan ernähren.

Als kleine Anmerkung am Schluss, falls ihr diesen Text liest liebes Tofulino-Team: Nein wir sind nicht von George Soros, vom Staat oder sonst wem finanziert und haben auch nicht vor euren Laden zu Plündern.